Christiane Göbel Horsemanship und Coaching mit Pferden

Mit Verstand und Gefühl im Training für Menschen und Pferde

7 Hauptprobleme beim Satteln von Pferden

Kennst du das auch, dass ein Pferd Probleme beim Satteln macht? Ich habe die häufigsten Gründe für Probleme beim Satteln für Euch erläutert.


vor dem Satteln sollte sich das Pferd den Sattel anschauen dürfen












1. Das Pferd hat ein grundsätzliches Problem mit Dingen und Bewegungen über seinem Rücken. Wenn dies der Fall ist, dann empfehle ich Dir einen Schritt zurück zu gehen und zuerst einmal mit z.B. einem Stick oder einer Tüte am Stick oder der Satteldecke mit dem Prinzip von Annäherung und Rückzug das Pferd mutiger zu machen mit Bewegungen und Gegenständen über seinem Rücken. 

Wichtig ist hier das perfekte Timing, also im richtigen Moment anzunähern und dran zu bleiben und im richtigen Moment den Rückzug anzutreten. Wichtig ist auch ein gleichmäßiger Rhythmus und eine souveräne, ruhige und sichere Energie des Menschen. Hierfür ist womöglich die Unterstützung eines Fachmannes notwendig, je nach Grad des Problems. Diese Übung kann dann mit Satteldecke und Sattel mit dem gleichen Prinzip weitergeführt werden. 

Man könnte auch von einer Art Desensibilisierung sprechen, doch grundsätzlich möchte ich ein Pferd sensibel halben, deshalb ist dieses Wort nicht ganz passend.


2. Der Sattel passt nicht. Nach über 30 Jahren Pferdehaltung kann ich ein Lied davon singen was die Passform von Sätteln angeht und jeder der schon einmal in Schuhen gelaufen ist, die nicht richtig passen, weiß wovon ich rede. Doch Pferde können uns nicht sagen „wo der Schuh drückt“ und ich habe selbst nach Maßanfertigungen von Sätteln erlebt, dass das Pferd damit nicht glücklich war und ich habe Pferde mit völlig unpassenden Sätteln gesehen, die keine Probleme zeigten. 

Und es gibt nicht das Nonplusultra in diesem Bereich, egal ob Westernsattel, Wanderreitsattel, Flexibler Sattelbaum, Baumloser Sattel, Dressursattel etc… der Sattel muss einfach passen und zwar dem Pferd und dem Reiter, sonst können Probleme vorprogrammiert sein. 

Alleine dieses Thema füllt Bücher und ob man nach dem Lesen dann eine Lösung hat, das mag ich gerne jedem selbst überlassen. Ich habe festgestellt, dass wenn es um passende Sättel und die Fütterung von Pferden geht, dass es ungefähr so viele Wahrheiten gibt, wie Pferde. Ich für mich habe meine eigene Wahrheit gefunden, möchte an dieser Stelle aber keine Partei ergreifen und jedem selbst die Verantwortung überlassen den richtigen Weg zu finden.


3. Das Pferd hat Rückenprobleme. Dies lässt sich sicherlich durch einen Tierarzt oder Physiotherapeuten herausfinden und manchmal reicht schon der Griff auf den Rücken und das Pferd sagt „Aua“. Hier ist natürlich Handlungsbedarf angesagt und Sie sollten einen Fachmann hinzu ziehen.


4. Das Pferd möchte einfach keinen Sattel auf dem Rücken haben. Wenn alle anderen Punkte ausgeschlossen sind, dann ist es möglich, dass Dein Pferd herausgefunden hat, dass wenn es sich beim Satteln „gebärdet“, die Menschen den Rückzug antreten und womöglich ist es dabei sogar schon sehr respektlos oder wird sogar gefährlich. 

Hier empfehle ich Dir auch zuerst einmal ein paar Schritte in der Ausbildung zurück zu gehen und zu überprüfen, wie respektvoll Dein Pferd am Boden ist. Hierzu kann man die Werkzeuge des Natural Horsemanship verwenden und einen Überblick bekommen, wie bereit das Pferd sich von Dir bewegen lässt und wie sehr es bereit ist sich für Dich zu bemühen. Wie respektvoll ist es?

5. Das Pferd hat kein Problem mit dem Sattel, sondern mit dem Gurten. Dieses Problem sehe ich häufig und sehr selten sehe ich Menschen, die Ihr Pferd in einer respektvollen und achtsamen Weise satteln und gurten. Ich persönlich lehre in meinen Kursen, ein Pferd mit der Ausatmung anzugurten und zwar immer nur Schrittweise. Warum mit der Ausatmung? Weil im Moment der Ausatmung der Brustkorb zusammen geht und im Moment der Einatmung auseinander. 

Also ist es leichter mit der Ausatmung anzugurten, das kommt dem Körper des Pferdes entgegen und dies - achtsam -, also Loch für Loch, abwechselnd links und rechts und zwischendurch bewege ich das Pferd in verschiedene Richtungen, um es nach der Bewegung wieder ein Loch höher zu gurten. 

Es gibt Pferde die legen hier großen Wert drauf und es scheint Pferde zu geben, die man ohne Probleme bis zum letzten Loch hoch gurten kann ohne, dass es eine Reaktion gibt. Pferde sind einfach Individuen, so wie wir Menschen auch und ich stelle mich darauf ein.


6. Das Pferd verbindet den Sattel mit negativen Folgeerlebnissen. Also wenn das Pferd z.B. weiß, dass nach dem Satteln der Ritt folgt und dieser ihm nicht behagt, aus welchen Gründen auch immer, dann wird es dem Sattel gegenüber nicht aufgeschlossen sein. 

Hier solltest du womöglich überdenken, was Du nach dem Satteln mit dem Pferd machst und wie es das Reiten mit Dir empfindet. Finde heraus, wie Dein Pferd geritten werden möchte und welche Motivationsknöpfe es hat, dies ist bei jedem Pferd etwas anders und vielleicht hilft es ihm schon, wenn Du ihm hier entgegen kommst und es wieder Freude aufs Reiten empfinden kann. 

Hier kann es auch hilfreich sein, den Sattel zuerst einmal in ein neues Licht zu rücken. Du könntest den Sattel in die Mitte des Reitplatzes legen und Dein Pferd bekommt dort immer Pause oder sein Futter. Nach ein Paar Tagen wird es den Sattel als einen positiven Ort empfinden und ihn, wenn Du alles richtig gemacht hast schon magnetisch anziehen und versuchen zum Sattel zu gelangen. 

Dann empfehle ich Dir dort auch die ersten Male wieder zu satteln und nicht am Anbindeplatz. Ich persönlich sattele Pferde so lange unangebunden, bis sie völlig entspannt und mit einer positiven Einstellung dabei sind und erst dann würde ich sie anbinden. Alleine dies kann schon viel verändern, denn angebunden gesattelt zu werden, vermittelt dem Pferd womöglich ein Gefühl von Zwang und Ausgeliefert sein.


7. Das Pferd hat bereits ein Muster entwickelt. Egal aus welchem der sechs vorherigen Punkte das Muster entstanden ist, Muster sind nicht so leicht zu verändern, bei Pferden meist leichter, als bei Menschen und manchmal muss man ein neues Muster entwickeln um das Alte abzulösen. 

Ein neues Muster könnte z.B. sein, dass nach Beachtung, Klärung und Lösung der vorherigen sechs Punkte man nun beginnt ein „Ritual“ zu entwickeln. Also wenn z.B. das Pferd sich angewöhnt hat, beim Satteln in die Anbindestange zu beißen, dann könnte man nun immer beim Satteln Hafer füttern, denn wenn das Pferd frisst, wird es selten auf die Idee kommen in die Stange zu beißen. 

Mit diesem neuen Muster oder Ritual kann es sein, dass das Pferd sein altes Muster vergisst, auch dann, wenn man eines Tages dann dieses neue Muster/Ritual weg lässt. Dies ist für die meisten sicherlich die einfachste Lösung, denn für die meisten anderen Möglichkeiten ist es enorm wichtig Pferde sehr gut und schnell lesen und angemessen reagieren zu können.

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