Die 5 häufigsten Gründe, warum Pferde sich nicht aufhalftern lassen
Kennst Du das, Du möchtest Dein Pferd von der Koppel oder aus der Offenstallanlage holen und anstatt, dass es sich freut wenn es Dich mit dem Halfter kommen sieht, rennt es davon…sicherlich gibt es unzählige Gründe dafür, doch einige der häufigsten möchte ich hier ansprechen.
1. Du kommst immer nur dann mit dem Halfter zur Koppel, wenn Du mit dem Pferd „arbeiten“ willst. Hier wäre es hilfreich, einfach mehrfach täglich auf der Koppel zu „erscheinen“ und das Pferd mit dem Halfter zu streicheln und wieder zu gehen ohne es tatsächlich an zu halftern.
Oder ggfls. zu füttern, wenn dies möglich ist ohne einen Großtierkampf in der Herde auszulösen. Sieh Dir die Welt mal aus Sicht Deines Pferde an, wenn Dein Pferd die Wahl hätte, was würde es bevorzugt tun? Wohin möchte es gehen, was macht ihm Spaß? Und dann schau Dir an, was Du machst, wenn Du Dein Pferd holst, wie viel Spaß und Freude hat es damit?
2. Das Pferd sieht dich zielstrebig auf es zugehen und rennt davon. Hier kannst Du einfach Deinen Plan ändern und statt auf Dein Pferd, auf ein anderes Pferd zugehen, diesem Pferd Zuwendung geben und es sogar anhalftern und weg gehen oder Du tust so, als ob Du den Weidezaun reparieren willst.
Dann wirst Du sehen, wie schnell Du die neugierige Pferdenase an dir kleben hast. Vielleicht hast Du sogar schon erlebt, dass Du auf der Koppel was erledigen wolltest und Dein Pferd stand dir dabei im Weg rum. Pferde scheinen immer genau zu wissen, was wir vorhaben, also ändere Dein Vorhaben und sei phantasievoll und frei von Erwartungen.
3. Das Pferd lässt Dich immer bis 1 m ran kommen und rennt dann weg. Dann mach doch folgendes, geh auf Dein Pferd zu und bevor es anfängt weg zu gehen, mach Du den ersten Schritt wieder weg vom Pferd, vielleicht nur ein paar Schritte, vielleicht komplett weg und wieder hin und wieder weg.
Das kannst Du unter Umständen 10 Minuten oder gar eine Stunde spielen und vielleicht hörst Du an dem Tag sogar auf, wenn Du Erfolg hast ohne das Pferd auf zu halftern und mit zu nehmen. Dieses Prinzip von Annäherung und Rückzug wird, wenn Du ein gutes Timing hast sehr schnell Veränderungen bringen und braucht vielleicht später nur noch auszugsweise verwendet werden.
4. Dein Pferd verbindet mit mir unangenehme Dinge. Das ist einfach, dann mach es Dir doch zur Aufgabe, einen Monate lang jeden Tag nur noch für das Pferd schöne Dinge zu tun, wenn du es auf der Koppel auf gehalftert hast. Z.B. könntest du es aus der Koppel raus führen und ihm in Ruhe sein Kraftfutter, Karotten, Äpfel, frisches Gras oder was auch immer verabreichen und es dann wieder zurück bringen.
Wenn Du das 1 Woche lang mindestens 1 x am Tag machst, dann sollte am Ende der Woche Dein Pferd schon freudig am Tor stehen und sehnsüchtig auf Dich warten und dann wirst Du immer mal wieder auch was anderes mit einbauen und auch hier phantasievoll bleiben.
5. Deinem Pferd fehlt es an Vertrauen und Respekt Dir gegenüber. Pferde brauchen immer Führung um zu Dir zu kommen und mit Dir zu gehen, respektlose Pferde deshalb, weil sie sonst selbst die Führung übernehmen und ängstliche Pferde deshalb, weil sie sich nicht sonst nicht sicher in Deiner Gegenwart fühlen können.
Damit ein Pferd sich gut mit Dir fühlt, solltest Du die Qualitäten des Herdenchefs haben. Schau Dir doch mal ein paar Stunden die Herde an und lerne von dem Herdenchef, er oder sie haben genau die Qualitäten, die dazu führen, dass Dein Pferd Vertrauen und Respekt hat und ihnen folgt. Wenn Dein Pferd selbst der Chef ist, dann schau Dir an, wie es mit den rangniederen Pferden umgeht und lerne von seinem Verhalten, denn gewöhnlich will es selbst so geführt werden, damit es Dir vertrauen und Dich respektieren kann.
Wenn Du nicht genau weißt, ob Respekt oder Vertrauen fehlt in Eurer Beziehung, dann schau Dir doch hier(klicken) dieses Video an.
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