Probleme die im Winter auftauchen können
Hast Du im Winter auch Probleme mit Deinem Pferd, die Du vom Sommer garnicht kennst?
Bei der Arbeit mit weit über 1000 Pferden habe ich immer wieder erlebt, dass scheinbar viele Pferde im Winter „der Hafer sticht“ und sie bocken, durchgehen und herumspringen.
Auch bei meinen eigenen Pferden habe ich bei den meisten erlebt, dass sie im Winter ein bischen "verrückter" waren, wenn man sie reiten oder spazieren führen wollte.
Woran liegt das?
1. Weniger Bewegung als im Sommer: die allermeisten Pferde haben im Winter weniger Auslauf als im Sommer. Selbst jene, die in ganzjähriger Offenstall-und Weidehaltung leben, sind im Winter oft auf viel kleineren befestigten Flächen untergebracht, auf denen der Platz und der Untergrund entweder zu fest oder zu matschig ist um zur Bewegung einzuladen.
2. Andere Temperaturen als im Sommer: die allermeisten Pferden sind bei Wärme und Sonne „fauler“ und „energiesparender“ als wenn es kalt und nass ist. Bei Kälte und Nässe sind manche unleidlich, da ihnen das nicht gefällt, andere scheinen zu Höchstformen aufzublühen und einen nie zuvor gesehenen Fleiß an den Tag zu legen.
3. Wir machen im Winterhalbjahr weniger mit dem Pferd als im Sommerhalbjahr: Wir Menschen haben im Sommer und bei schönem Wetter meist auch viel mehr Lust, lange Zeit mit dem Pferd zu verbringen und auch lange Ritte zu machen. Dadurch ist das Pferd ausgeglichen und auch ausgelastet.
4. Das Pferd hat eine spezielle Persönlichkeit, die im Winter Flausen im Kopf hat: Viele Pferde, die im Sommerhalbjahr ihren Schalk im Nacken auf Sparflamme haben, die fahren diesen im Winterhalbjahr zu Hochtouren auf. Da sie eh schon eine spezielle Persönlichkeit haben, tut die Kälte und Nässe ihr übriges dazu und wenn dann noch Wind oder gar Sturm angesagt sind, kann man viele noch
5. Auch die Fütterung kann Grund sein: Denn – während im Sommer viele natürlich gehaltene Pferde 24 Stunden auf der Weide stehen und Gras fressen können, sind sie im Winter oft aufgestallt und bekommen 3xtäglich etwas Heu, dass in 1-2 Stunden gefressen ist und dann haben sie Langeweile und Hunger und Unzufriedenheit.
Was kann man dafür tun, dass das Pferd auch im Winter entspannt und ausgeglichen ist und man „gefahrlos“ mit ihm reiten und arbeiten kann?
Dazu kann ich sagen, das war mit meinem Alibaba in 30 Lebensjahren NIE möglich, im Winter war er immer eine tickende Zeitbombe. Ich habe im Winterhalbjahr einfach viel mehr Zeit in die Vorbereitung am Boden investierten müssen um die gleiche „Sicherheit“ wie im Sommerhalbjahr zu haben und ansonten brauchte ich Humor für seinen kreativen Gehorsam.
Allerdings habe ich ihn fast tägich geritten und somit kam es nie zu einem großen Bewegungsstau bei ihm, denn dieser wäre bei einem Typ wie ihm schwieriger auszusitzen gewesen, als bei andern Pferdetypen.
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Bei meinem ersten Pferd Lausbub, da war das „Problem“ zwar auch im Winter stärker, aber das wurde im Laufe der Jahre alles entspannter.
Bei meiner Warmblutstute Alischa war das „Problem“ zwar ebenfalls etwas leichter vorhanden, aber wenn Sie mit der angemessenen Vorbereitung einen selbstbewussten Reiter im Sattel hatte, konnte man auch im Winter entspannt ausreiten.
Bei meiner Araberstute Jemanah gab es nie ein Problem, das von Jahreszeit oder Wetter abhängig war. Beim größten Sturm, wenn Plastiktüten über die Felder geweht wurden, lief sie genau so entspannt, wie im Sommer bei Sonne und Hitze. Dies war ihrem ausgeglichen Wesen zu verdanken.
Bei all den Pferden mit denen ich zu tun hatte, waren es ca. 20 Prozent, die enorme Abweichungen von Respekt und Ausgeglichenheit im Vergleich zum Sommer hatten und ca. 50 Prozent, die einfach im Winterhalbjahr etwas „knackig“ waren und das sind ja viele von uns im Grunde auch.